Wasser finden
Der Mund klebt, die Lippen sind trocken. Du sehnst dich danach dir die Hände zu waschen und deinen Kopf in kaltes Bachwasser zu tauchen um den Durst wegzuspülen.
Doch die Wasserflasche ist leer und alle Vorräte sind aufgebraucht. Nun musst Du Ausschau nach frischem Wasser halten, damit die Vorräte wieder aufgefüllt werden können und die Trekkingtour nicht vorzeitig durch Dehydrierung endet.
Damit Du weißt, nach welchen Anzeichen Du suchen musst um in der freien Natur Wasser zu finden, zeigen wir nachfolgend verschiedene Möglichkeiten auf.
1. Anzeichen in der Wanderkarte
Vergewissere dich in der Legende deiner Wanderkarte wie Quellen, Bäche, Flüsse und Seen dargestellt werden. Suche nun im Kartenfeld die Wasserzugänge heraus, die sich in der Nähe deines Standortes befinden. Achte darauf, dass oberhalb der Wasserquelle keine Siedlungen, Weiden oder Industrieanlagen sind, die das Wasser verunreinigen können. Falls doch, solltest Du das Wasser vor dem Trinken aufbereiten.
2. Vegetation
Falls Du keine Karte besitzt in der Du eine Wasserquelle ausfindig machen kannst, solltest Du genau auf die Vegetation in deiner Umgebung achten. Wie wir Menschen, brauchen auch Pflanzen Wasser. Manche mehr und manche weniger. So kannst Du an Pflanzen in der Umgebung erkennen, wo es Wasser gibt und wo nicht. Da Pflanzen jedoch sehr tief wurzeln können, kann es vorkommen, dass stellenweise nur Untergrundwasser zu finden ist.
In einer trockenen Steppe zeigen große Ansammlungen von Grünpflanzen Wasser an. Weitere Indikatoren die aus der Ferne zu sehen sind, sind Bäume wie Pappeln und Weiden, die auch in unseren Breiten zu finden sind. Pflanzen wie Schachtelhalm und Binsengras, vor allem aber Schilf und Rohrkolben sind ebenfalls Anzeichen für unterirdisches, aber auch oberflächliches Wasser. Besonders letzteres wächst nur an Stellen mit Oberflächengewässer wie Seen und Flüssen.
3. Topographie
Wasser fällt als Niederschlag vom Himmel, sickert durch die Erde und das Gestein nach unten bis es als Quelle wieder an die Erdoberfläche tritt. Dies passiert logischerweise nicht auf der Spitze eines Berges, sondern spätestens in einem Tal. In Tälern sollten also die Chancen auf Wasser zu stoßen gut stehen.
In einer weiten Ebene solltest Du nach einer Senke Ausschau halten. Suche außerdem nach Einschnitten im Gelände. Denn dort wo die Sonne nicht hin scheinen kann, trocknet der Boden nicht so schnell aus. Dort ist also die Wahrscheinlichkeit, zumindest an Untergrundwasser zu gelangen am größten. In ausgetrockneten Flussbetten und Gegenden die häufig überschwemmt werden, ist der Boden ebenfalls sehr feucht. Unter großen Steinen kannst Du erkennen, ob der Boden feucht ist und zumindest Untergrundwasser vorhanden ist oder nicht. Halte auch hier Ausschau nach Pflanzen die Wasser anzeigen, um besonders wasserhaltige Stellen zu finden.
Findest Du an einer Stelle nur Wasser in Form von feuchter Erde, ist das ein Zeichen für Untergrundwasser. Um es sammeln zu können, musst Du ein Loch graben, bis Du an den Grundwasserspiegel gelangst. Hast Du diesen erreicht, solltest Du wenn möglich noch etwa 20 bis 30 cm tiefer graben. Warte danach bis sich das aufgewühlte Sediment gesetzt hat, damit Du das klare Wasser abschöpfen kannst.
Versuche bei der Suche nach Wasser immer so energiesparend wie möglich vorzugehen. Erledige anstrengende Grabarbeiten nie in der direkten Mittagshitze, sondern eher morgens oder abends, um durch die Anstrengung beim schwitzen nicht mehr Wasser zu verlieren als Du durch die Aktion gewinnen kannst.