Birke der Wunderbaum

Die Birke

Die Birke (Betula) bildet eine Pflanzengattung der Familie der Birkengewächse (Betulaceae). Birken-Arten zählen zu den laubabwerfenden und sommergrünen Bäumen oder auch Sträucher. Sie gehören zu den schnell wachsenden Gehölzen und können nach nur sechs Jahren Wuchszeit eine Höhe von 7 Metern erreichen. Ausgewachsen werden die Bäume bis zu 30 Meter hoch. Birken wachsen mit einzelnen oder auch mehreren Stämmen.

Fakt 1: Birken-Arten
Bei den meisten Birken-Arten ist die Rinde besonders auffällig, die Farbe reicht hier von fast schwarz über dunkel- und hellbraun bis hin zu weiß. Anfangs ist sie glatt, später lösen sich dünne, meist papierartige Stücke ab bis sie horizontal aufreißt. Ganz oft sind deutliche, meist dunkle Lentizellen vorhanden, welche sich manchmal horizontal vergrößern.
Das leichte und mehr oder weniger harte Holz hat eine sehr feine Maserung. Bei den jungen Zweigen können Kurz- und Langtriebe unterschieden werden. Die Zweige selbst duften sogar manchmal. Bei den Winterknospen überlappen sich gerne mehrere glatten Schuppen.
Die meist zweireihig angeordneten Laubblätter sind in der Regel an den Kurztrieben in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Je nach Art mit einer Länge von 0,5 bis 10 Zentimeter und 0,5 bis 8 Zentimeter in der Breite. Die Form erinnert an eine Ellipse oder ähnlich einem Kreis.

Fakt 2: Kätzchen und Blütenstand
Birken-Arten sind einhäusig getrenntgeschlechtig. Die Blütenstände nennt man Kätzchen, wichtig zu wissen ist, dass die weiblichen Zweige unterhalb der männlichen stehen. Die männlichen Blütenstände wiederum hängen einzeln in kleinen Gruppen oftmals an den Enden der Zweige. Diese werden in vorangegangenen Vegetationsperioden gebildet und sind ab dem Winter zu sehen. Männliche Blüten enthalten meist zwei bis drei Staubblätter. Alle Birken werden windbestäubt, aus diesem Grund geben sie in ihrer Blütezeit von März bis April große Mengen an Pollen frei.
Die weiblichen Blütenstände stehen oft einzeln aufrecht und haben die Form von einem Ei oder eines Zylinders.

Birke Datenblatt

Fakt 3: Fruchtstand der Birke
Zur gleichen Zeit wie der Beginn des Austreibens der Laubblätter bilden sich die weiblichen Blütenstände komplett aus, welche zuvor in Knospen geschützt waren. In den weiblichen Kätzchen findet man je eine Schuppe, selten eine bis meist drei Blüten.
Die aufrechten bis zum Teil hängenden Fruchtstände sind ausgestattet mit verdickten und ledrigen jedoch nicht verholzten Schuppen. Diese fallen meist beim Freilassen der Samen ab, bei wenigen Arten verbleiben sie allerdings den ganzen Winter über im Fruchtstand. Nun bilden sich geflügelte Nussfrüchte. Die Reife der Früchte erfolgt von September bis Oktober.

Fakt 4: Verwendung der Birke
Früher fand die Birkenrinde einen vielfältigen Gebrauch für Spanschachteln zum Beispiel. Ganz besonders in Finnland wurden aus Birkenrinde Schuhe, Rucksäcke und weit aus mehr Gegenstände hergestellt. Vorratsbehälter für Tee, Brot und Mehl kommen aus Sibirien wo diese heute wieder benutzt und hergestellt werden. Die Behälter haben eine sehr positive Eigenschaft, denn sie nutzen die antiseptische Eigenschaft der Birkenrinde.
Ein für die Outdoorer sehr anschauliches Beispiel ist die vielfältige Nutzung der Birkenrinde für die Herstellung von Kanus.
Zur Herstellung von Birkenteer und Birkenöl wird der äußere Teil der in zwei Schichten geteilte Rinde verwendet. Der innere Teil ist essbar und kann sogar wie Spaghetti zubereitet werden.

Fakt 5: Pech
Das von der Birke durch die Verschwelung und Trockendestillation hergestellte Birkenpech wird seit rund 50.000 Jahren nachgewiesenermaßen als erster systematisch hergestellter Kunststoff in der Menschengeschichte gesehen. Er dient zur dauerhaften Verbindung von Pflanzenfasern, Steinkohlen sowie Holzgriffen und wurde durch Neandertaler als auch durch den modernen menschen genutzt.

Fakt 6: Birkenpollen
Birkenpollen sind hochpotent allergen. Der Anteil der Allergiker, welche speziell auf Birkenpollen reagieren ist sehr hoch, dieser stieg in den letzten Jahren auf 50% aller Pollenallergiker. Trotz allem werden Birken aufgrund ihrer extrem schönen weißen Färbung bevorzugt auch in den Städten in Form von Alleen gepflanzt. Das Aufkommen der Birkenpollen ändert sich jedes Jahr ein wenig und tritt in der Regel von Ende März bis Anfang Juni auf. Die Hauptblüte findet für zirka zwei Wochen Mitte April statt. Ein guter Anhaltspunkt für Allergiker in dieser Zeit Gebiete zu meiden, wo vermehrt Birkenbäume zu finden sind. 

Birkenfrucht Birkenpollen

Fakt 7: Kosmetik
Der für nur wenige Wochen im Frühjahr fließende Birkensaft wird durch sogenanntes Abzapfen gewonnen. Dieser soll gegen Haarausfall sehr gut sein. Der Saft kann sowohl äußerlich als auch innerlich angewandt werden.

Fakt 8: Frühlingsliebling
Die Birke zählt zu den ersten Bäumen, welche im Frühling Blätter bekommen. Aus diesem Grund gilt sie auch als Sinnbild des Frühlings Erwachens als auch der Wiedergeburt. Seit vielen Jahren haben viele Dörfer den Brauch, dass am ersten Mai die Maibäume aufgestellt werden, um den Frühling zu feiern. Hierfür werden meistens Birken verwendet.

Fakt 9: Birke als Nahrung
Ein Reh ernährt sich gerne von Knospen Trieben und Blättern. Genau hierzu zählt auch die Birke. Ein Leckerbissen auf dem Speiseplan für unsere scheuen Waldtiere.